Meine Umsetzung der Streetfotografie

Da mich in der letzten Zeit das Fieber der Streetfotografie oder Streetphotography gepackt hat möchte ich euch hier einmal erläutern, wie ich diesem Thema begegne, wie ich Ideen umsetze und was bei dem Ganzen noch so zu beachten ist.

Die Ausrüstung

Ich verwende meine alte Canon EOS 500d mit einem Batteriegriff, welcher mir das Leben durch einen zweiten Akku und angenehmerer Handhabung, erleichtert. Als Linse habe ich mein geliebtes Canon 50mm f1.8 II montiert, welches mittlerweile zu meinem "Immerdrauf" wurde. Das würde so zwar bereits ohne weiteres reichen - Batteriegriff ist sogar schon nicht zwingend notwendig - allerdings habe ich noch einen "Quick Strap", der es mir ermöglicht die Kamera elegant über der Schulter zu tragen. Kostet nicht viel und macht das Leben um einiges leichter.

Ach ja... Speicherkarte und vollgeladene Akkus nicht vergessen ;)

Einstellungen

Ja, die gute alte Frage "Welche Einstellungen verwendest du?". Wirklich pauschalisieren kann man das leider nicht, da es natürlich sehr Situationsabhängig ist. Allerdings gibt es ein paar Faustregeln, die man sich merken sollte. Tagsüber ist das recht einfach: Prorammautomatik (P-Modus) rein und los gehts! Schließlich muss man sehr schnell auf Veränderungen reagieren, da sich Situationen fast nie wiederholen und man den richtigen Augenblick nicht verpassen darf. Ich gehe da auch gerne in die Blendenpriorität (A- bzw. Av-Modus), da ich mir dann die Blende schön auf f4 einstellen kann und so mit meinem Objektiv die beste Schärfe und das schönste Bokeh (Unscharfer Hintergrund) heraushole. Der ISO darf da gerne auch mal etwas höher (800-1600) eingestellt werden, da gerade bei der Schwarz/Weiß- Konvertierung durch das Rauschen ein cooler rauer Bildlook entsteht.

Bei Nacht ist das ganze etwas komplizierter, da einem dort die Automatiken gerne mal einen Strich durch die Rechnung machen. Dort heißt es dann alles manuell einzustellen (M- Modus) und auch den Autofokus auszuschalten und selber die Schärfe zu finden! Gerade das Scharfstellen kann bei Nacht sehr schwer werden, aber auch das hat man irgendwann raus. Bei den Einstellungen heißt es dann ISO hoch und Blende auf!

Meine Einstellungen für die Streetfotografie bei Nachtrechtschreibfeler.net, Kim André Wünsch, #Rechtschreibfeler, Kameraeinstellungen, Canon

Ich gehe dann meist auf ISO 1600 und f2.0-f3.2, da ich gerne etwas mehr Schärfe im Bild hätte, als es mir eine Blende von f1.8 bieten würde. Die Verschlusszeit muss natürlich auch recht lange ausfallen, da man ja bei sehr wneig Licht fotografiert. Ich pendle dort meist zwischen 1/20s und 1/60s, auch wenn man sagt, dass die Verschlusszeit bei 50mm ohne Bildstabi mind 1/50s betragen sollte. Mit eine ruhigen Hand geht das! Wenn das Bild doch zu hell wird, blende ich lieber noch etwas ab, als den ISO herunterzunehmen, da dies für mich noch etwas mehr Schärfe im Bild bedeutet.

Den Bildstil in der Kamera habe ich mir auch "M" (Monochrom) eingestellt, da ich so schon direkt sehen kann, wie das Bild nacher in schwarz/weiß aussehen könnte. Aber keine Angst! Wenn man in RAW fotografiert, hat man später trotzdem alle Farbinformationen im Bild! Nur das Vorschaubildchen ist in S/W ;).
Und natürlich schön manuell fokussieren :D

Die Motivwahl

Nun folgt der wirklich kreative Teil der (Street-)Fotografie: Die Motivwahl. Dazu ist natürlich generell zu sagen, dass das Motiv das tägliche Leben auf der Straße widerspiegeln sollte, wobei es kritisch sein kann, wenn man Person erkenntlich also mit erkennbaren Gesichtern abbilde, da dies die persönlichkeitsrechte der betroffenen Person verletzen kann. Wenn man also auf Nummer sicher gehen will, sollte man es vermeiden Gesichter mit im Bild zu haben.

Ansonsten heißt es eigentlich nur: Augen auf! Man kann überall tolle Motive entdecken! Aber einen kleinen Tipp habe ich da noch. Sucht euch kontrastreiche Motive, da diese, solltet ihr das Bild in S/W umwandeln, dann besonders spannend wirken ;-).

Bei Nacht sollte man sich an Lichtquellen halten. Dies kann ein beleuchtetes Schaufenster, eine Werbetafel oder ganz schlicht eine Straßenlaterne sein. Wenn man dann sein Motiv gefunden hat und sich dieses an der richtigen Stelle im Licht befindet, wird das Foto gemacht. Klingt eigentlich ganz einfach, oder? Naja.. ihr werdet sehen.. etwas Übung braucht man da schon, da man ja meist nur ein oder zwei Sekunden Zeit habt.

Ganz wichtig dabei ist, dass ihr euch nicht entmutigen lasst, wenn ihr zu Beginn viele Bilder dabei habt, die nicht so toll sind. Die vielleicht unscharf sind oder einen komischen Ausschnitt haben. Mit jedem Bild werdet ihr besser! Und gerade bei der Streetftografie ist es nicht so schlimm, wenn die Schärfe nicht perfekt sitzt.. auch wenn es natürlich scharf deutlich besser ist. Versucht euch einfach weiter zu entwickeln :D.

Apropos "Entwickeln" - Bei der Bearbeitung beschränke ich mich meist auf das reine Entwickeln in Lightroom, da ich das großartige "Gephotoshoppe" nicht so toll finde.

Lightroom Bearbeitung bei der Streetfotografierechtschreibfeler.net, #rechtschreibfeler, Kim André Wünsch, Lightroom, Screenshot

Ein Rezept, welches immer funktioniert, kann man natürlich auch nicht geben. Vorallem wird es sowieso nicht jedem schmecken. Allerdings kann man grundlegend sagen: Schwarz/Weiß, hohe Kontraste, ordentlich schärfen und die Klarheit anheben. Das gibt diesen klassischen Analog bzw. den rauen "Straßen"-Look. Ntürlich ist das auch wieder Geschmakssache. Also lasst euch da nicht von anderen reinreden! Macht es so, wie ihr es gut findet und das ist wunderbar. Anregungen kann man sich immer holen, aber lasst euch die SUppe nicht von anderen versalzen, die sagen, das müsse "so und so" sein. Es hat schließlich jeder seinen eigenen Geschmack und gerade bei der Fotografie gibt es keine "Regeln".. vll Richtlinien, die einem helfen, die aber nicht unbedingt eingehalten werden müssen.

Naja! Ich würde dann mal sagen:" Auf auf und bringt mir ja gute Bilder nach Hause!" 

Gruß euer Kim André